US-Präsident
Ex-Ministerin: Trump wollte Inselstaat Puerto Rico verkaufen
Eine ehemalige Ministerin offenbart: US-Präsident Donald Trump soll nach Hurrikan Maria vorgeschlagen haben, Puerto Rico zu verkaufen.
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Washington, D.C.. Wenige Monate vor der US-Wahl wird die Kritik an Präsident Donald Trump immer lauter. Die „New York Times“ sprach nun mit der ehemaligen Heimatschutzministerin Elaine C. Duke, die Details aus der Anfangszeit von Trumps Präsidentschaft bekanntgab und sein Verständnis von Krisenmanagement am Beispiel des Inselstaates Puerto Rico offenbarte.
So soll Trump darüber nachgedacht haben, Puerto Rico zu verkaufen, als der Inselstaat wegen eines Hurrikans in Not geriet.
Puerto Rico: Hurrikan Maria kostete Tausende Menschenleben
Der Hurrikan Maria traf Puerto Rico im Herbst 2017. Es war der schwerste Wirbelsturm seit 85 Jahren, die Strom- und Wasserversorgung brach zusammen und fast 3.000 Menschen kamen ums Leben. Dem „New York Times“-Bericht zufolge soll Trump daraufhin als erstes den Verkauf des Inselstaates im Blick gehabt haben, anstatt sich um geeignete Hilfe für das in Not geratene Land zu kümmern.
„Die ersten Ideen des Präsidenten waren eher die eines Geschäftsmannes“, erklärte die damalige Heimatschutzministerin Elaine Duke. „Können wir die Elektrizität auslagern? Können wir die Insel verkaufen? Oder das Anlagegut veräußern?“ Lesen Sie hier: Donald Trump diskreditiert offenbar Corona-Experten Fauci.
Donald Trump beschimpfte andere Politiker bei Twitter
Trump stand schon damals wegen des langsamen und unzureichenden Krisenmanagements seiner Regierung in der Kritik. Der Präsident reagierte auf die Vorwürfe, indem er die die Bürgermeisterin der Hauptstadt San Juan beschimpfte.
Ein Jahr nach der Katastrophe zweifelte er dann die Zahl der Todesopfer an und lobte sein eigenes Krisenmanagement. Die Reaktion seiner Regierung auf den Hurrikan „Maria“ sei ein „fantastischer, unbeachteter Erfolg“ und eines der „besten Dinge, die je gemacht wurden“.
Die Gedankengänge zum Verkauf Puerto Ricos seien damals nicht weiterverfolgt worden, sagte Duke der „New York Times.“ Die Ministerin berichtete auch über Wortgefechte von Trump bei Twitter, die er sich mit lokalen Politikern wie der Bürgermeisterin lieferte. „All die negative Energie“ sei eine „Ablenkung“ gewesen, erklärte Duke.
USA: Selbst Republikaner kritisieren Donald Trump
Auch der damalige Haushaltsverwalter des Weißen Hauses soll sich in der Krisensituation problematisch verhalten haben. Duke hatte geraten, vor dem Eintreffen des Hurrikans den Ausnahmezustand auszurufen. Daraufhin erklärte Mick Mulvaney ihr: „Sei nicht so emotional, Elaine, es geht nicht um die Menschen, es geht ums Geld.“ Mulvaney bestreitet das allerdings.
Als lebenslange Republikanerin, sagte Duke, sie unterstütze grundsätzlich eine strengere Durchsetzung der Einwanderungsgesetze, solange dies durch ein „Gefühl der Menschlichkeit“ gemildert werde. Die US-Regierung sei jedoch von Ideologien getrieben und von einem Präsidenten dominiert, der eine „hasserfüllte, wütende und spaltende“ Sprache vertritt. Das zeige sich auch an Äußerungen wie „Haiti ist ein Drecksloch“, die Trump 2018 im Oval Office von sich gegeben haben soll.
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US-Wahl: Puerto-Ricaner dürfen nicht teilnehmen
Zuletzt stand Puerto Rico mehrfach vor der Pleite und war auf Hilfe aus Washington angewiesen. Der Inselstaat ist ein Außengebiet der Vereinigten Staaten im Atlantik. Es gehört seit dem Spanisch-Amerikanischen Krieg zu den USA, stellt aber weder einen eigenen US-Bundesstaat dar noch ist es einem anderen Bundesstaat zugehörig.
Menschen aus Puerto Rico haben die US-Staatsbürgerschaft, aber nicht alle Rechte, die die US-Verfassung anderen US-Bürgern zugesteht. Beispielsweise dürfen sie nicht an der Präsidentschaftswahl teilnehmen.
(amw)
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July 14, 2020 at 06:45PM
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