Sonntag, 18 Uhr: Zeit für Kleiderkreisel, Ebay, Ebay Kleinanzeigen und viele andere Apps, digitale Plattformen oder Börsen für den Verkauf von gebrauchter Kleidung. Kein anderer Wochentag, keine andere Uhrzeit eignet sich dafür besser, da sind sich diverse Experten einig.
Wer noch wenig Erfahrung mit dem Weiterverkauf von Kleidung hat, sieht sich allerdings schnell mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Häufig ist es das Zeitmanagement, das die Aktion nervig in die Länge zieht – und ineffektiv macht. Eigentlich wollte man nur „schnell“ was ins Netz stellen – und dann artet die Vorbereitung derart aus, dass man noch bis nach dem Tatort damit beschäftigt ist zu bügeln, Löcher zu stopfen oder Preise zu vergleichen.
Dabei sind viele Dinge, die man sich beim Einstellen und Verkaufen auf digitalen Secondhand-Plattformen vornimmt, gar nicht notwendig. Worauf man gut und gerne verzichten kann:
Zögerliches Aussortieren
Warum will man überhaupt seine Kleidung verkaufen? Meistens will man ausmisten oder sich etwas Geld dazuverdienen. Das gelingt aber nicht, wenn man nur ein Kleid verkauft. Wer viel Ertrag haben will, sollte auch viel verkaufen. Und ja, das bedeutet mitunter auch, sich von Dingen zu trennen, bei denen man noch unsicher ist. Anders als beim Flohmarkt etwa fällt das beim Online-Verkauf allerdings oft schwer, weil man jedem Stück noch einmal gesonderte Aufmerksamkeit schenkt, es aufbereitet, für ein Tragefoto noch einmal anprobiert – und sich dann mitunter unsicher wird, ob man es jetzt wirklich verkaufen will. Zweifeln wirkt man entgegen, indem man solchen Aufwand vermeidet.
Aufwendige Aufbereitung
Waschen, bügeln, noch eben schnell ein Loch stopfen, das Seidenkleid zur Reinigung bringen, die Stoffhose mit dem Fusselrasierer bearbeiten. Häufig neigt man dazu, seine Artikel so perfekt aufzuarbeiten, dass man sie anschließend eigentlich wieder als „neu“ im System markieren könnte (und entsprechend auch den Preis erhöhen könnte). Dabei erwartet der Käufer oft gar keine perfekte Ware, weil es eben dazugehört, dass man bei Secondhand gewisse Gebrauchsspuren in Kauf nimmt – und dafür eben auch einen geringeren Preis zahlt. Aus diesem Grund gibt es bei allen Plattformen die Möglichkeit, den Zustand des Kleidungsstücks zu bewerten. Im Beschreibungstext kann man dann näher auf kleine Makel eingehen und erklären, um welche Art von Fleck es sich handelt oder ob der Riss in der Jacke sich an einer Naht befindet, wo er unauffällig zu beheben ist.
Preise vergleichen
Ratgeber empfehlen oft, sich an den Preisangaben für ähnliche Artikel im System zu orientieren. Ein Beispiel: Kleider von &OtherStories kosten auf Kleiderkreisel meist um die zehn Euro. Wenn man nun aber ein Kleid aus Seide, das im Laden auch deutlich mehr gekostet hat als das Standardsortiment, verkaufen will, möchte man natürlich auch mehr dafür bekommen. Ein expliziter Hinweis auf die Qualität des besonderen Stückes kann helfen, einen höheren Preis zu erzielen.
Natürlich sollte man nicht unnötig viel für deutlich gebrauchte Artikel (siehe oben) verlangen. Aber nicht selten stellt man auch Kleidung ein, die tatsächlich ungetragen ist. Oft sogar noch mit Etikett. Das sollte man im Beschreibungstext ausdrücklich erwähnen, denn bei den Standardangaben übersieht der potenzielle Kunde den Haken bei „Neu, mit Etikett“ schnell. Andersherum sollte man aber auch bedenken: Zu hohe Preise funktionieren bei einigen Plattformen, wie zum Beispiel Kleiderkreisel, einfach nicht. Wer Designerware verkaufen will, entscheidet sich also besser für eine andere Plattform.
Professionelles Fotoshooting
„Hast du ein Tragefoto?“ Diese Nachfrage kann schnell kommen, wenn man seine Ware nur auf einem Bügel drapiert und dann abfotografiert ins Netz stellt. Dabei ist es gar nicht immer unbedingt förderlich, den Artikel für das Foto auch unbedingt anzuziehen, schließlich ist jeder Körper anders gebaut. Wie oft gibt man frustriert einen Artikel zurück, weil er am 1,85 Meter großen Model einfach ganz anders saß?
Wenn also Anfragen nach einem Tragefoto kommen: Zum Beispiel kurz kommunizieren, dass das Hemd oder die Hose leider nicht mehr passen oder aufgrund der eigenen Körperform auch nie gut gepasst haben. So schürt man keine Skepsis beim potenziellen Käufer, dass die Passform generell nicht stimmt.
Schlichte Einzelteile anbieten
Oft lohnt es sich, Kleiderpakete zu schnüren, weil sie sich besser verkaufen als einzelne kleine Teile. Dafür eignen sich etwa Kleidungsstücke in einem ähnlichen Farbton wie drei weiße Blusen oder Hemden, die man nicht mehr trägt. Oder Kleidungsstücke von der gleichen Marke. Kauft jemand beispielsweise oft bei Cos ein, weiß er, wie der Inhalt des Pakets in etwa sitzen wird und ob die Größenangaben auch tatsächlich passen.
Der Vorteil: Man holt aus Sachen, die eventuell gar nicht mehr so viel wert sind oder die vom Stil her eher schlicht sind, mehr raus, als wenn man sie einzeln verkaufen würde. Eine weiße Bluse für zehn Euro – das ist vielen Käufern oft zu riskant. Drei weiße Blusen für 15 Euro – hier ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass eine darunter ist, die schließlich passt und gefällt.
Ungeduld
Klar, wer die Hälfte seines Kleiderschranks auf einer Plattform inseriert, will auch möglichst schnell daran verdienen oder die Ware so schnell wie möglich loswerden und nicht ewig darauf sitzen bleiben. Ein wenig Feilschen und Zugeständnisse beim Preis sollte man daher immer einplanen. Andersherum sollte man sich auch nicht zu sehr herunterhandeln lassen. Allerdings neigt man schnell dazu. Zu verlockend ist der direkte Verdienst und ein ausgemisteter Kleiderschrank.
Das wissen Käufer häufig und versuchen, oft recht dreist, den Preis zu drücken. Dann gilt es: standhaft bleiben und abwarten. Und stattdessen den Artikel zusätzlich vermarkten. Hierfür bieten einige Plattformen an, den Artikel mit geringem finanziellem Einsatz zu „pushen“, sodass er wieder auf der Startseite landet. Andere Plattformen etwa bieten an, den Artikel mehr Benutzern anzuzeigen, wenn man den Preis geringfügig senkt. Auch das kann sich am Ende auszahlen.
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July 12, 2020 at 10:04AM
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