Es habe bereits Anfragen gegeben, teilte Acker mit. Doch man wolle das Gebäude nun öffentlich zum Verkauf ausschreiben, und sehen, wer Interesse bekundet. Was man nicht wolle, sei eine Spielhalle, wie sie anderenorts in ehemaligen Bahnhöfen zu finden sei.
Der Erste Beigeordnete Lothar Kopf beschrieb den Zustand des Gebäudes. Die Fassade und das Erdgeschoss seien in einem ordentlichen Zustand, die beiden oberen Stockwerke hingegen bedürften einer grundlegenden Sanierung.
Im Bahnhof befindet sich derzeit die öffentliche Toilettenanlage. Sie soll erhalten bleiben. Dies sei Maßgabe für den Verkauf.
Sollte ein potenzieller Investor sie aber draußen haben wollen, müsse eine Entschädigung für die Verlagerung vereinbart werden.
Freie-Wähler-Sprecher Dieter Rinker sagte, seine Fraktion begrüße es, wenn das Gebäude, das sich für Dienstleistung anbiete, an den Mann gebracht werde. Er wollte wissen, "wie viel Zeit geben wir uns?" und meinte damit, dass man nicht den erstbesten Investor nehmen müsse.
Laut Lothar Kopf werde das Bahnhofsgebäude auf der städtischen Homepage angeboten. Zudem wolle man gezielt Exposés verschicken – es gebe da etwa eine Börse für Gesellschaften, die Bahnhöfe kauften und sanierten.
Öffentliche Parkplätze werden nicht verkauft
CDU-Stadtrat Thorsten Ade interessierte, wie es mit Parkplätzen aussieht, wenn in den oberen Geschossen Wohnungen entstünden. Laut Kopf gehört nur eine kleine unbebaute Fläche zum Grundstück. Öffentliche Parkplätze werden man nicht verkaufen. Zudem sieht Ade in dem Reisebüro, das derzeit im Bahnhof beheimatet ist, eine wichtige Dienstleistung – gerade auch für ältere Menschen, die ihre Fahrkarten vielleicht nicht online kauften. Er bat, darauf zu drängen, dass das Reisebüro nach einem Verkauf im Gebäude bleiben könne.
SPD-Fraktionssprecherin Ruth Hunds indes störte sich am Preis. Die SPD halte die 120.000 Euro für zu niedrig angesetzt. Die entstanden Kosten durch Kauf samt Grunderwerbssteuer und was an die Bahn für die Freistellung gezahlt werden musste, sollte doch zumindest wieder reinkommen. Hunds stellte den Antrag, den Kaufpreis auf 130 000 Euro festzulegen. Dies konnte der Verwaltungsausschuss mittragen.
Das denkmalgeschützte Gebäude stammt aus dem Jahr 1867. Anfang 2000 schlossen die Fahrkartenschalter. Da waren die Bahnhofswirtschaft und der Kiosk schon lange verschwunden.
"Dann wollen wir das alte Gemäuer wieder an die frische Luft bringen", scherzte Lothar Kopf zum Ende der Beratungen.
July 16, 2020 at 05:59PM
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Oberndorf a. N.: Stadt bietet Bahnhof zum Verkauf an - Oberndorf a. N. - Schwarzwälder Bote
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