Es gibt einen neuen Investor für die Anlage in Waakhausen – und damit viele offene Fragen. (Louis Kellner)
Der überraschende Verkauf des Schießstands Waakhausen wirft Fragen auf. Eine Vielzahl davon blieb zunächst unbeantwortet, weil sich Beteiligte in Schweigen hüllen. Die früheren Besitzer haben schlechte Erfahrung mit ihren Öffentlichkeitsoffensiven gemacht, und sie wissen um die Unnachgiebigkeit des Widerstands gegen einen Ausbau der Anlage. Da ist es nachvollziehbar, dass sie den Ball flach halten. Dennoch öffnet die Politik der Verschlossenheit Gerüchten Tür und Tor. Vor allem deshalb, weil es völlig unverständlich ist, warum zu diesem Zeitpunkt ein Investor die Katze im Sack kauft. Die Sanierung wird kommen, das steht außer Frage, und er wird zahlen müssen. Es stehen Millionenbeträge im Raum. Wie viel es genau wird, weiß heute noch niemand. Oder doch? Der Käufer ist Schießanlagen-Sachverständiger und ortskundig, er sollte wissen, auf was er sich einlässt.
Was bleibt, ist Misstrauen: Warum wurden die Grundstücke frühzeitig zusammengelegt? Warum soll ein Gutachten auf Kosten der Steuerzahler die Möglichkeiten eines zukünftigen Betriebs in Waakhausen klären? Warum wird dabei die zunächst beteiligte Biologische Station Osterholz wieder ausgebootet? Und warum versäumt es der Landkreis immer wieder, über den Stand der Dinge zu informieren? Transparenz ist im Kreishaus ein Fremdwort. Informationen fließen widerwillig und nur auf renitente Nachfragen. Das aber hat zur Folge, dass immer wieder Mauscheleien vermutet werden. Die Verquickung von Interessen und Posten, gerade zwischen Verwaltung, Politik und Jägerschaft, tut ihr Übriges dazu.
Es ist fraglich, ob der Verkauf der Anlage überhaupt rechtmäßig über die Bühne zu bringen ist. Und selbst wenn, hat der neue Käufer schon jetzt eine schwere Hypothek zu tragen. Will er tatsächlich die Sanierung schaffen, muss er über Jahrzehnte zerschossenes Vertrauen neu aufbauen.
July 18, 2020 at 04:05AM
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